Teleflex for Active Living: Leute hautnah – Martin

Die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen zu verbessern, ist das zentrale Anliegen unserer Geschäftssparte Teleflex Urology Care. Mit seiner Initiative „Teleflex for Active Living“ unterstützt Teleflex Urology Care seit nunmehr vielen Jahren Veranstaltungen und sponsert Aktivitäten, bei denen wir mit den Anwender:innen unserer Produkte in Kontakt kommen. Mit unserer neuen Serie „Teleflex for Active Living: Leute hautnah“ möchten wir Ihnen beeindruckende Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern vorstellen. Heute sprechen wir mit Martin aus Großbritannien.

Teleflex for Active Living: Leute hautnah – Martin

Martin Hibbert (47) ist Vizepräsident der Spinal Injuries Association (SIA), Motivationstrainer und eine der 10 einflussreichsten Personen mit Behinderungen in Großbritannien. Martin wurden beim Bombenanschlag in der Manchester Arena 2017 schwer verletzt. Er erlitt eine komplette Rückenmarksverletzung bei T10. Während seiner Rehabilitation kam er mit der SIA in Kontakt und wollte dieser Wohltätigkeitsorganisation nach all der Unterstützung, die er erhalten hatte, etwas zurückgeben. Im Jahr 2022 bestieg Martin den Kilimandscharo, um 1 Mio. £ für die SIA zu sammeln. Seitdem engagiert sich Martin für Informations- und Aufklärungskampagnen über die Komplexität von Rückenmarksverletzungen.

Wie gestaltet sich dein Alltag, sowohl beruflich als auch privat? Welche Rolle spielt die intermittierende Katheterisierung?
Ich bin derzeit Vizepräsident der Spinal Injuries Association und als Motivationstrainer tätig. Ich habe immer viel zu tun! Ich bin mit Gabby verheiratet und wir haben einen Cockerspaniel namens Alfie.

Im Jahr 2017 wurde ich beim Bombenanschlag in der Manchester Arena schwer verletzt: Ich erlitt eine komplette Rückenmarksverletzung bei T10, d. h. ich bin von der Hüfte abwärts querschnittsgelähmt.

Ich benutze intermittierende Katheter seit meiner Behandlung im Wirbelsäulenzentrum in Southport 2017.

Erzähle uns ein bisschen mehr über dich: Was möchtest du unseren Leser:innen heute mitteilen? Welche Geschichte hast du hinter dir und was macht sie besonders? Welche außergewöhnlichen Momente hast du erlebt?
Nach meiner Rückenmarksverletzung bei T10 durch den Bombenanschlag auf die Manchester Arena verbrachte ich fast fünf Monate im Krankenhaus und in einem Wirbensäulenzentrum.

Während dieser Zeit kam ich mit der Spinal Injuries Association (SIA) in Kontakt, die sich dafür einsetzt, dass Personen mit Rückenmarksschädigungen ein erfülltes Leben haben. Das beeindruckte mich und nach all der Unterstützung, die ich in dieser schwierigen Zeit bekam, wollte ich etwas zurückgeben. 2019 wurde ich Treuhänder und 2022 wurde mir das Amt des Vizepräsidenten angeboten. Das war kurz vor meiner Besteigung des Kilimandscharo mit dem Ziel, 1 Mio. £ für die Wohltätigkeitsorganisation zu sammeln. Nachdem wir den Gipfel erklommen hatten, ging meine Geschichte um die ganze Welt und ich konnte Aufmerksamkeit für die Komplexität von Rückenmarksverletzungen schaffen.

Nach 12 Monaten traf ich mit Tom Pursglove, dem Minister für Behindertenpolitik, zusammen und sprach mit ihm über die Barrieren, mit denen behinderte Menschen im Alltag konfrontiert werden. Seit kurzem bin ich zudem auf der Liste der 10 einflussreichsten Personen mit Behinderungen in Großbritannien.

Was ist deine größte Herausforderung im Alltag und was ist die größte Chance? Was motiviert dich und wie inspirierst du andere?
Ich sage immer, es ist weder meine Rückenmarksverletzung noch der Rollstuhl, durch die ich mich behindert fühle, sondern die Vorstellung der anderen von Behinderung und wozu ich ihrer Meinung nach fähig bin und wozu nicht. Wie ich auch zu Tom Pursglove sagte, es ist wirklich unfassbar, zu wie vielen Orten ich keinen Zugang habe, nur weil ich im Rollstuhl sitze. Hotels, Bars, Restaurants, Kinos – die Liste ist endlos. Wir sind im Jahr 2024! Das ist einfach nicht hinnehmbar und ich möchte das ändern.

Worauf bist du am meisten stolz, wenn wir einen Blick zurückwerfen? Und warum?
Auf die Besteigung des Kilimandscharo im Rollstuhl und dass ich bisher rund 920.00 £ für die SIA gesammelt habe. 2024 werden es hoffentlich eine Million. Allein der Gedanke, wie Menschen mit RMV mit dieser Summe geholfen werden kann, erfüllt mich mit Stolz. Und auch, dass durch meine Aufklärungskampagne über RMV mehr Menschen über dieses Thema Bescheid wissen, was auf lange Sicht hoffentlich die Wahrnehmung und Einstellung gegenüber behinderten Personen ändert.

Ich habe auch ein Buch geschrieben, Top of the World, das am 25. April 2024 erscheint. Man kann es bereits auf Amazon vorbestellen. Ich hoffe, dass dieses Buch sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderungen als Inspiration dient. Es ist ein Buch über mein Leben und wie ich mich dagegen wehrte, dass das, was mir im Jahr 2017 widerfahren ist, bestimmt, wer ich bin. Mit diesem Buch möchte ich andere inspirieren, motivieren und aufklären.

Ich bin auch stolz darauf, zu den 10 einflussreichsten Personen mit Behinderungen zu gehören und es gibt mir ein Gefühl der Stärke, wenn ich mit Politikern über die Barrieren spreche, mit denen behinderte Personen im Alltag konfrontiert sind.

Was wünschst du dir für die Zukunft? Generell, aber auch speziell in puncto intermittierende Katheterisierung?
Ich wünsche mir, dass Menschen mit Behinderungen in Großbritannien vollständig in die Gesellschaft integriert werden. Auch, dass sie ungehindert reisen und ohne Vorurteile Geschäfte und Lokale besuchen können.

Ich hoffe auch, dass es in absehbarer Zeit eine Heilung für Rückenmarksverletzungen gibt; ich bin beeindruckt von der Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet, die möglicherweise eine baldige Heilung in Aussicht stellt.

Die Auswahl an intermittierenden Kathetern ist nach wie vor begrenzt und aufgrund der wiederkehrenden Harnwegsinfektionen muss ich mindestens einmal pro Jahr wegen einer Sepsis ins Krankenhaus.

Hast du Tipps für die intermittierende Katheterisierung im Alltag, in der Arbeit, auf Reisen und in der Freizeit?
Such dir einen Katheter, mit dem du deinen Alltag problemlos bewältigen kannst. Es ist wie eine Truppenübung, bei der man alles rund um die Blasenroutine planen muss, aber wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, läuft alles ganz normal. Man muss nur darauf achten, stets Zugang zu einer Toilette zu haben, was in Großbritannien nicht immer der Fall ist.

Möchtest du unseren Leser:innen zum Abschluss noch etwas mit auf den Weg geben?
Mein persönliches Mantra lautet: träume, glaube und verwirkliche es. Wenn du etwas möchtest in deinem Leben, da greife danach und hol es dir.

Martin, vielen Dank für diese interessanten Einblicke und alles Gute für die Zukunft!

Foto: privat

Diese Informationen spiegeln die persönliche Meinung der interviewten Person wider und sind kein Ersatz für die Gebrauchsanweisung des Produkts. Bitte wenden Sie sich bei medizinischen Problemen stets an Ihren Arzt.