Teleflex for Active Living: Leute hautnah – Reda

Die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen zu verbessern, ist das zentrale Anliegen unserer Geschäftssparte Teleflex Urology Care. Mit seiner Initiative „Teleflex for Active Living“ unterstützt Teleflex Urology Care seit vielen Jahren Veranstaltungen und sponsert Aktivitäten, bei denen wir mit den Anwender:innen unserer Produkte in Kontakt kommen. Mit unserer neuen Serie „Teleflex for Active Living: Leute hautnah“ möchten wir Ihnen beeindruckende Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern vorstellen. Heute sprechen wir mit Reda aus den Niederlanden.

Teleflex for Active Living: Leute hautnah – Reda

Reda Haouam (37) ist Kapitän der niederländischen Rollstuhlrugby-Mannschaft sowie Unternehmer; sein Unternehmen T-WREX ist das Resultat seiner Leidenschaft für Rollstuhlrugby und seines Wunsches, Menschen mit und ohne Behinderungen auf innovative Weise zu inspirieren. Vor 20 Jahren erlitt er eine Rückenmarksverletzung, als er von einem Pier ins Meer sprang und sich dabei das Genick brach. 2019 erhielt er die Diagnose Hodenkrebs und es wurde ihm eine Niere entfernt. Er begann mit der Selbstkatheterisierung, um die verbliebene Niere zu schonen.

Wie sieht dein beruflicher und privater Alltag aus? Welche Erfahrungen hast du mit der intermittierenden Katheterisierung gemacht?
Ich bin ein umtriebiger Mensch. Jeder Tag ist anders bei mir, auch wenn ich eine gewisse Routine habe. Mein Alltag wird vom Sport bestimmt. Montags, mittwochs und freitags mache ich Krafttraining. Dienstags und donnerstags trainiere ich mit meinem Club, den Amsterdam Terminators. Und an zwei Wochenenden im Monat trainiere ich mit der niederländischen Nationalmannschaft. An zwei Nachmittagen pro Woche bin ich als praktischer Experte im Reade Reha-Zentrum in Amsterdam tätig.

Und ich bin auch Unternehmer. Ich importiere Rugby-Rollstühle und veranstalte Workshops und Schnupperkurse für Rollstuhlrugby. Ich bin daher viel unterwegs, immer auf Achse.
Ich katheterisiere mich morgens und abends, also zweimal am Tag, und es gehört zu meiner Morgen- und Abendroutine. Tagsüber benutze ich ein Kondomurinal.

Erzähle uns ein bisschen mehr über dich: Was möchtest du unseren Leser:innen heute mitteilen? Bitte erzähle uns von deinem bisherigen Weg und was ihn so besonders macht. Berichte uns von außergewöhnlichen Momenten, die du erlebt hast.
Ich hatte keinen Plan für mein Leben. Ich habe marokkanische Wurzeln und komme aus einer Gastarbeiterfamilie. Arbeitsmoral ist sehr wichtig bei uns, von klein auf wurde uns beigebracht, immer dein Bestes zu geben. Gute Noten in der Schule, ein guter Job, viel Geld verdienen. Ich hatte keine Ahnung, was ich wollte, außer Geld verdienen. Ich studierte also ohne große Begeisterung betriebswirtschaftliche Logistik, da ich mir gute Jobaussichten davon erwartete. Mein Abschlusspraktikum absolvierte ich in der Nike-Zentrale, das inspirierte mich schon etwas mehr. Aber die Logistik war nichts für mich. Ich landete schließlich bei einem Unternehmen für Bitumenlogistik Der Asphalt interessierte mich nicht, aber die Bezahlung war gut und ich hatte 40 Urlaubstage im Jahr, einen Firmenwagen und genug Zeit für meine Hobbys. Nach drei Jahren wurde mein Vertrag nicht mehr verlängert und ich war erleichtert, denn es war einfach nicht das Richtige für mich.

Ich gründete also mein eigenes Unternehmen. Ich dachte, wenn es nicht klappt, dann suche ich mir eben einen Bürojob. Während meiner Rehabilitation habe ich über meine Möglichkeiten nachgedacht. Was kannst du tun? Im Zuge meiner Rehabilitation habe ich festgestellt, dass ich drei Mal scheitere, wenn ich mein Bestes geben, und beim vierten Mal klappt es dann. Nicht zu schnell aufgeben, lautet die Devise.

Unternehmer zu sein, alles allein zu bewerkstelligen, und das mit einer Behinderung, allein zu leben (ich bin Single/habe keine Familie) und dabei Spitzensportler zu sein, ist alles andere als einfach. Ich jongliere also mit vielen Bällen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ein schönes und ganz besonderes Leben habe, was nicht vielen zuteil wird, und ich bin sehr dankbar dafür. Meine Rückenmarksverletzung hat mir auch viel Positives gebracht. Sie zeigte mir diesen Weg. Mit T-WREX bieten wir Rollstuhlrugby-Workshops für Unternehmen an. Alles dreht sich um den Rollstuhl. Ich erzähle hier meine eigene Geschichte, wer ich bin und wie ich auf den Sport kam. Und was Sport für mich bedeutet. Er ist in erster Linie ein Spiel, ich möchte ihn nicht überbewerten. Die Teilnehmer:innen können selbst Rollstuhlrugby spielen und die Erfahrung machen, was es bedeutet, wieder in Möglichkeiten zu denken.

Was ist deine größte Herausforderung im Alltag und was ist deiner Meinung nach die größte Chance? Was motiviert dich und wie inspirierst du andere?
Meine größte Herausforderung im Alltag besteht darin, ein Gleichgewicht zu halten. Ich bin an vielem interessiert, fordere eine Menge von mir, sage selten nein. Und zwar nicht, weil ich nicht nein sagen kann, sondern weil ich mich gerne mit den verschiedensten Dingen beschäftige. Manchmal sollte ich einfach nein sagen, weil ich eigentlich keine Zeit habe und auch Ruhepausen brauche. Ich verzichte oft auf Urlaub. Meine größte Chance ist mein Unternehmen, es gibt mir Inspiration und Zufriedenheit.

Was die Motivation betrifft, so frage ich mich immer: Was kann ich noch tun? Ich versuche, möglichst wenig Energie in Dinge zu investieren, über die ich keine Kontrolle habe. Was kann ich noch tun, egal wie wenig es ist. Ein überschaubares Maß halten, darauf kommt es an. Ein Lehrer hat einmal gesagt: „Wir sind nicht dazu da, andere zu inspirieren, etwas zu tun, sondern sie dazu zu bringen, es zu tun“. Und daran halte ich mich auch in meinen Workshops. Andere mit deiner Geschichte mitreißen und sie im Rollstuhl ihre Erfahrungen machen lassen.

Worauf bist du aus heutiger Sicht am meisten stolz? Und warum?
Ich bin stolz darauf, dass ich mir mein Leben nach meinen Vorstellungen eingerichtet habe und jeden Tag meiner großen Leidenschaft, dem Rollstuhlrugby, nachgehen kann.

Meine sportlichen Erfolge tragen viel dazu bei, zum Beispiel ein wichtiger Moment in meiner Karriere. Ich denke, das Halbfinale in der Division B gegen Russland im Jahr 2018 war der Höhepunkt meiner Karriere. Es war ein sehr schwieriges Match. Durch eine bestimmte Aktion gelang es mir, das Steuer herumzureißen. Letztendlich haben wir gewonnen. Nachdem wir dieses Spiel gewonnen hatten, war die Erleichterung so groß, dass wir mit einer Menge Selbstvertrauen ins Finale gingen und dieses Finale mit großer Leichtigkeit gewannen. Damit kehrten wir in die Top 6 der europäischen Länder zurück. Ein Jahr zuvor waren wir noch das Schlusslicht in der Weltrangliste. Dieses Spiel machte uns wieder zu einer richtigen Mannschaft.

Du verwendest intermittierende Einmalkatheter zur Entleerung der Blase– welches Produkt benutzt du und warum?
Ich benutze den Liquick X-treme Plus, weil er sehr angenehm ist. Im Rückenmarkszentrum bekam ich zuerst den Liquick X-treme, also ohne Urinbeutel. Als ich mit der Katheterisierung begann, war das der beste Katheter. Ich habe fast jede Marke ausprobiert. Und jetzt nutze ich den Liquick X-treme Plus, weil er einen Urinbeutel hat.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2024 in Paris mit dem niederländischen Roller Coaster Rugby Team und die Möglichkeit, meinen Lebensunterhalt zur Gänze von meinem Unternehmen zu bestreiten, als Vollzeitjob. Und ich hoffe, nach meiner aktiven Sportkarriere als Trainer arbeiten zu können.

Hast du Tipps für die intermittierende Katheterisierung im Alltag, in der Arbeit, auf Reisen und in der Freizeit?
Es ist zwar nicht wirklich ein praktischer Tipp, aber: Die intermittierende Katheterisierung zur Alltagsroutine machen.

Möchtest du unseren Leser:innen zum Abschluss noch etwas mit auf den Weg geben?
Zwei Dinge, die ich nochmals betonen möchte und die in meinem Leben, im Sport und meiner Arbeit immer wieder auftauchen:
Denken in Möglichkeiten.
Andere nicht nur inspirieren, sondern dazu bringen, etwas zu tun.

Reda vielen Dank für diese interessanten Einblicke und alles Gute für die Zukunft!

Foto: privat

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